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PPWR

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Deep Dive zur EU-Verpackungsverordnung

Am 22. Oktober fand die bereits länger geplante Veranstaltung von PROPAK zur neuen EU-Verpackungsverordnung statt.

Im schönen Ambiente des Hotel Lindner am Wiener Rennweg kamen renommierte ExpertInnen mit UnternehmensvertreterInnen aus der PROPAK-Verpackungsbranche zusammen, um über die Herausforderungen der neuen Verpackungsgesetzgebung zu diskutieren und tief in die Details einzusteigen.

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Dr. Thomas Fischer, Experte für Abfallrecht der WKÖ, startete mit einer Übersicht über das umfangreiche Konvolut. Er wies insbesondere auf die zahlreichen delegierten Rechtsakte hin, die im Laufe der nächsten Jahre noch zu erwarten sind und die noch zur Unsicherheit beitragen. „Es wird sich vieles ändern, und es gibt noch viele offene Fragen. Obwohl die papierbasierte Verpackungsbranche zahlreiche Ausnahmen von den Wiederverwendungszielen hat, sind sie genauso wie die gesamte europäische Verpackungsbranche von den Umwälzungen betroffen“, betont er.

Jenny Walther-Thoss von B+P Consultants wurde live aus Berlin zugeschaltet, ihr Vortrag stand unter dem Motto „Quo vadis Verpackungen? Was bedeutet die PPWR anhand konkreter Verpackungsbeispiele“. „Die PPWR zeigt klare Pfade und Leitlinien auf, trotz aller Unsicherheiten“, ist sie überzeugt. „Die Betriebe müssen ihre Hausaufgaben machen und ihr gesamtes Portfolio überprüfen!“

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Dieser Zugang überzeugte nicht alle. „Die vielbeschworene Harmonisierung ist für uns nicht erkennbar. Diese Verordnung ist handwerklich nicht gelungen, der europäische Gesetzgeber wäre besser beraten gewesen, bei einer Richtlinie zu bleiben!“, insistierte Mag. Evelyn Wolfslehner, Expertin für Abfall- und Altlastenrecht des Umweltministeriums und Vertreterin Österreichs in Ratsarbeitsgruppen. Sie wies insbesondere auf die Schwierigkeiten bei der Harmonisierung der Kennzeichnungen hin und auf die unklare Definition des Herstellerbegriffes. Die fünfjährige Ausnahme für einzelne Mitgliedstaaten von den Verpflichtungen zur Wiederverwendung seien ebenso nicht dazu geeignet, zur Harmonisierung des Binnenmarktes beizutragen.

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Mag. Horst Bittermann, Generaldirektor von Pro Carton, ging in seinem Vortrag konkret auf die Anforderungen der PPWR an die Faltschachtelindustrie ein und stellte ein Tool vor, mit welchem Betriebe rasch überprüfen können, ob ihre Produkte die neuen Anforderungen erfüllen oder ob Anpassungsbedarf vorhanden ist.

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Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, nicht nur während des Vortrags, sondern auch in der Mittagspause auf persönlicher Ebene mit den Vortragenden in Kontakt zu treten und angeregt zu diskutieren. „Ich bin froh, dass wir eine so hochkarätige Expertenrunde für die Vorträge gewinnen konnten. Und wir haben gesehen, dass es selbst unter ihnen nicht in allen Punkten eine einheitliche Meinung gibt“, meint MMag. Katrin Seelmann, Referentin bei PROPAK. „Wir werden weiterhin unser Bestes tun, um die PROPAK-Betriebe dazu zu informieren.“

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