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PROPAK trotzt schwierigen Marktbedingungen

Hersteller von Produkten aus Papier und Karton verzeichneten 2022 mengenmäßig einen Rückgang. Herausforderung Stagflation; Kritik an geplanter EU-Verpackungsverordnung.

Die Papier und Karton verarbeitende Industrie ist mit relativer Resilienz durch das Jahr 2022 gekommen. Die 86 Produktionsbetriebe haben im Vergleich zum Vorjahr mengenmäßig einen Rückgang von -6,3 Prozent auf 1,2 Mio. Tonnen hinnehmen müssen, beim Wert legte man rohstoffkostenbedingt um +19 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu. „Die Folgen des Ukraine-Kriegs, die Energiepreis-Explosion sowie die steigende Inflation und der damit verbundene hohe Lohnabschluss (+8,8 Prozent) belasten die Gesamtsituation der Branche,“ sagt PROPAK-Fachverbandsobmann Georg Dieter Fischer vor Journalist:innen in Wien. Mit einem Exportanteil von knapp 77 Prozent gerät auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe zunehmend unter Druck.

10_PROPAK-PK23cPROPAK-L.Schedl.jpgGeorg-Dieter Fischer, PROPAK-Obmann: „Ein herausforderndes Jahr liegt hinter uns – und ein weiteres vor uns.“EU-Verpackungsverordnung: „Massiver Eingriff“

Kritisch äußert sich der Fachverband PROPAK zum Entwurf der neuen EU-Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation/PPWR). Ein Dorn im Auge sind vor allem die undifferenzierten Mehrwegquoten. Jährlich werden in Österreich rund 600.000 Tonnen Papier- und Kartonverpackungen gesammelt, recycelt und wieder als wertvoller Rohstoff für neue Papierprodukte verwendet.

026_20230601_b.jpgMartin Widermann, Geschäftsführer PROPAK: „Mehrwegquoten müssen für Top-Kreislaufprodukte ausgesetzt werden!“
Die PROPAK stößt sich dabei vor allem an der angedachten Steigerung der Mehrwegquoten. "Andere Verpackungsformen, insbesondere Mehrwegverpackungen vorzuschreiben, hätte massive Auswirkungen auf unsere Branche", sagt PROPAK-Geschäftsführer Martin Widermann. Es käme zu Verboten und führe zu Umsatzeinbußen, außerdem fehle es an der Logistik, um derartige Vorschriften abwickeln zu können.

„Mit einer Sammelquote von 85 Prozent bei Verpackungen aus Papier und Karton und einem Anteil an Recyclingmaterial im Rohstoff von 75 Prozent ist die PROPAK-Industrie auf ein gut funktionierendes Recycling- und Kreislaufsystem angewiesen“, so PROPAK-Geschäftsführer Martin Widermann. Und mit mehr als 25 Recyclingzyklen braucht die Papierfaser keinen Vergleich mit Mehrweg zu scheuen.

022_20230601_b.jpgElisabeth Goerner, PROPAK-Obmann Stellvertreterin: „Als Branche setzen wir alle Hebel in Bewegung, um unsere Produkte zu verbessern und die Recyclingquote weiter zu erhöhen.“
PROPAK for future: nachhaltig, ökologisch und sozial

Produkte aus Papier und Karton sind ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. „Der schonende Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen, die umweltfreundliche Produktion und die recyclinggerechte Produktgestaltung sowie die hohe Innovationskraft und verlässliche Servicequalität unserer Unternehmen und Mitarbeiter:innen sind die Assets unserer Branche“, sagt Elisabeth Goerner, Obmann-Stellvertreterin im Fachverband PROPAK.

020_20230601_b.jpgMarko Bill Schuster, PROPAK-Obmann Stellvertreter: „Trotz der derzeit schwierigen Bedingungen wollen wir die Anzahl der Beschäftigten halten.“
Attraktive Arbeitgeber: PROPAK startet Kampagne

Die Anzahl der Beschäftigten in der PROPAK-Industrie ist im Vorjahr auf gesamt 8.964 angestiegen (+0,6 Prozent). Auch die Lehrlingszahlen sind leicht im Plus (+3,6 Prozent). Zurzeit bildet die Industrie 230 Lehrlinge in 16 Berufen aus. Neben der Lehrausbildung setzt die Branche auf betriebliche und außerbetriebliche Aus- und Weiterbildung speziell für Quereinsteiger. Außerdem ist PROPAK Partner der Verpackungstechnologie-Studien an der FH Campus Wien. Deshalb unterstützen Fachverband und Bildungsforum PROPAK ihre Mitglieder und informieren über die Branche bei Veranstaltungen und Jugend- und Berufsmessen.

„Aktuell läuft unsere aktuelle Employer Branding-Kampagne. In 15 Videoportraits geben Mitarbeitende aus PROPAK-Unternehmen – vom Lehrling bis zur Umweltbeauftragten – Einblicke in die Vielfalt unserer Branche und ihre attraktiven Arbeitgeber“, berichtet Obmann-Stellvertreter Marko Bill Schuster. Die Videoserie läuft auf allen sozialen Kanälen und auf der Website www.propak.at.

029_20230601_b.jpgGeorg-Dieter Fischer, PROPAK-Obmann: „Wir hoffen auf einen Turnaround im zweiten Halbjahr. Realistischerweise werden wir jedoch bestenfalls das Niveau von 2022 erreichen“.
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Ausblick 2023

„Konjunkturell erwarten wir ein weiteres schwieriges Jahr“, sagt Fachverbands-Obmann Georg Dieter Fischer. Eine veritable Stagflation in Österreich – so gut wie kein Wirtschaftswachstum bei weiterhin hoher Inflation – und die flache Konjunktur in Europa sind die größten Herausforderungen für die Branche. „PROPAK-Unternehmen beweisen immer Resilienz, deshalb blicken wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Letzten Endes rechnen wir mit einer Erholung im zweiten Halbjahr 2023, die aber den Rückgang des Jahresbeginns bestenfalls ausgleichen wird“, so Obmann Fischer abschließend.

008_20230601_b.jpgLive aus dem APA-Newsroom: PROPAK-Geschäftsführer Martin Widermann, Obmann Stellvertreterin Elisabeth Goerner, PROPAK-Obmann Georg Dieter Fischer, Obmann Stellvertreter Marko Bill Schuster und Moderatorin Susanne Wegscheider, com_unit

Die Pressekonferenz können Sie unter diesem Link nachschauen:
https://events.streaming.at/propak-20230601

Die Presseaussendung finden Sie hier (LINK).

Fotos: com_unit/APA/Schedl

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