Wellpappe-Industrie zieht Bilanz
Über zwei Drittel aller in Österreich hergestellten Waren gehen in faserbasierter Wellpappe auf Reisen. Das macht Wellpappe zur Kreislauf- und Transportverpackung Nr. 1. Die österreichische Wellpappe-Industrie war im vergangenen Jahr mit einem enormen Kostendruck konfrontiert. 2022 war geprägt von Marktverwerfungen infolge des Russland-Krieges gegen die Ukraine, der Energiekrise und einer zunehmenden Konsumeintrübung.
Beim mengenmäßigen Absatz verzeichneten die im Forum Wellpappe Austria organisierten Unternehmen im Jahr 2022 mit 994,6 Millionen Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 6,1 Prozent. Die Produktion hat sich nach dem Corona-Nachholjahr (2021: 1.059,1 Mio m2) wieder auf das Vorkrisenniveau eingependelt. Beim Umsatz erzielte die heimische Wellpappe-Industrie 2022 ein Plus von 21,6 Prozent: gesamt 739,8 Millionen Euro. Dieser Anstieg reichte jedoch bei weitem nicht aus, den extremen Kostendruck bei Wellpappe-Rohpapieren, Hilfsstoffen und Energie voll auszugleichen, so die Branchenvertreter.
Im Rahmen ihres „Green Deal“ hat die EU-Kommission kürzlich einen Entwurf für eine neue EU-Verpackungsverordnung vorgelegt. Die Wellpappe-Branche unterstützt ausdrücklich die übergeordneten Ziele dieses Vorhabens, ihre Kritik richte sich jedoch insbesondere gegen pauschalierte Mehrwegquoten. Im Vergleich von Verpackungen kann sich Wellpappe durchaus gegen Mehrweglösungen durchsetzen. Über 90 Prozent der gebrauchten Wellpappe-Verpackungen werden dank eines in Österreich bestens etablierten Sammelsystems wieder dem Recycling zugeführt. Wellpappe kann so bis zu 25 Mal wieder zu einer neuen Wellpappe-Kreislauf-Verpackung verarbeitet werden.
Die Anzahl der Beschäftigten ist mit knapp 2.000 Mitarbeiter:innen im Vorjahr leicht angestiegen. Jahr für Jahr bilden die Wellpappe-Unternehmen rund 80 Lehrlinge in 14 Lehrberufen aus. Lebensmittelverpackungen bleiben mit knapp 46 Prozent die wichtigste Produktgruppe, gefolgt von Maschinen, Möbel, Elektronikteilen und Automotive mit 18 Prozent. Der Anteil von Versandverpackungen für Logistik und E-Commerce liegt nach Branchenschätzung bei rund 10 Prozent. Verpackungslösungen und Displays, die die Leistungsfähigkeit der Wellpappe und der Branche besonders anschaulich belegen, werden jährlich mit dem ‚Wellpappe Austria Award‘ ausgezeichnet.
Die LGV Sonnengemüse ist eine Gemüse Erzeugergenossenschaft, produziert heimisches Gemüse von mehr als 42.000 Tonnen und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von knapp 108 Millionen Euro. Rund 95 Prozent der Ernte gehen direkt an die heimischen Handelspartner und den Großmarkt. „Frisches Gemüse ist ein höchst sensibles Gut. Das heißt für uns, dass das frische Gemüse den besten Geschmack und die höchste Qualität hat, wenn es auch binnen Stunden frisch im Handel erhältlich ist. Und dafür braucht es auch die beste Verpackung“, so LGV-Vorstand Josef Peck.
Mehr Informationen: www.wellpappe.at
Das ganze Pressegespräch zum Nachsehen: https://events.streaming.at/wellpappe-20230510